Kurze Abende voller langer Dunkelheit. Die Kälte zieht durch Mark und Bein, nur schwer ihr zu entrinnen. Der Wind bläst das gefallene Laub in jede Ecke, pfeift mir ins Gesicht. Mein Herz vermisst jene, die bereits nicht mehr da sind. Opa, Oma, Mutti.
Zeit, über das Vergehen zu sinnieren. Zeit, um vom Leben zu träumen, wie es sein könnte, wenn … ja, wenn.
Doch diese Welt ist nicht mehr die, in der ich aufgewachsen war. Oder war früher doch nicht alles besser? Hatte ich das große Ganze damals nicht erkannt und bin nun am Leben gewachsen?
Krieg und Angst entzweien die Welt. Gier und Macht gehen Hand in Hand, verderben die Menschen, verklären die Sicht auf das Wesentliche.
Liebe und Toleranz scheinen an Bedeutung einzubüßen. Veränderungen werden als persönlicher Angriff aufgefasst. Dass die menschliche Gesellschaft sich wandeln muss, um auf diesem Planeten eine Zukunft zu haben, verstehen viele, doch Macht und Geld liegen bei denen, die den Status Quo ausreizen, bis es kein Morgen mehr gibt.
Ich habe Angst davor, in einer Welt leben zu müssen, die am Abgrund steht.
Systematisch wird unsere Erde umgeformt, genutzt, verbraucht.
Warum kein „Zurück zur Natur“? Warum kein „Es soll allen gut gehen“? Warum kein „Lebe dein Leben“?
Die Erde ist nicht das Eigentum der Menschen, sie ist unsere Wiege. Ohne sie gäbe es uns nicht. Ohne sie könnten wir nicht überleben. - Und dennoch machen wir sie uns Untertan.
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