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06. Ein Kulturstreifzug durch Deutschland

Bayrische Feierlichkeiten vor einem Bergpanorama. Vorn im Bild steht ein junger Mann, dem das gar nicht gefällt. Erstellt mit Microsoft Designer.
Ich hatte echt keine Lust auf diese Reiss! (KI-generiert)

oder: Wie macht es keinen Spaß.

 

1. Worum geht es eigentlich?

 

Eigentlich sollte es ein Erholungsurlaub werden, aber Helmut und Grit wollten einen Kulturstreifzug durch Deutschland machen. Wenigstens kommt man mal rum, dachte ich, wusste aber nicht, dass so etwas so anstrengend werden kann.

 

Es ist sechzehn Uhr. Wir befinden uns in einer Kirche im Allgäu. Helmut popelt mal wieder in seiner pickeligen Nase. Grit lauscht konzentriert dem Ortsführer. Man merkt dies, weil sie ihre Ohren gespannt nach vorne richtet. Nur ich habe mich gerade hingesetzt. Mich interessiert das alles nicht. Wieder raus aus der Kirche wandert die Gruppe weiter. Ich trotte langsam hinterher, bleibe oft stehen oder setze mich auf eine Bank, die am Wegrand steht.

 

Mist! Jetzt habe ich sie aus den Augen verloren. Was soll ich machen? Ich laufe erst mal den Weg weiter, dann werde ich immer schneller. Ich will nicht allein in der Wildnis bleiben! Nein, ich will das nicht! Ich renne, als ob der Teufel hinter mir her wäre. Eine Weggabelung. Wo sind sie lang? An einem Baum ist ein Schild genagelt. “Gebrazhofen 30 min." Wollten wir da nicht Rast machen?

Ich renne wieder los, ziehe das Tempo an und renne, was das Zeug hält. Etwa eine viertel Stunde später sehe ich eine Wandergruppe vor mir. Sind sie es? Ich komme näher. Ich höre Grits helle Stimme, dann erkenne ich auch Helmut und die anderen. Grit sieht mich und fragt erstaunt: „Wo kommst du denn jetzt her?" Sie hatte mich nicht vermisst.

 

In Gebrazhofen angekommen, fahren wir gleich mit dem Bus weiter. Es ist bereits siebzehn Uhr und wir befinden uns gerade auf der Autobahn in Richtung München, wo wir übernachten werden.

 

Dort bekomme ich endlich was anständiges zu Essen und muss zusehen, wie Helmut wieder alles in sich hineinstopft. Grit hingegen isst wie eine pikfeine Dame und nimmt jede Erbse einzeln auf die Gabel. Wenn ich mir dann auch noch die anderen ansehe, wird mir gleich ganz schlecht. Die sitzen da und schlürfen ihre Suppe, knabbern genüsslich an ihrem Eisbein oder was auch immer. Ich meinethalben gehe auf mein Zimmer, um mich von der anstrengenden Fahrt zu erholen.

 

Ich zünde mir eine Zigarette an und ziehe genüsslich daran. „Wollen wir mal in die Bar gucken.", sage ich zu mir und öffne diejenige welche. Ich mache große Augen: Fünf Flaschen Weißbier, eine Pulle Whiskey, ein guter Weinbrand und ein paar Flaschen Cola sowie Brause. Da stehen ja auch die Gläser! Ich werde mal ein paar Jungs aus der Gruppe einladen, einen mit mir zu trinken. Ein paar Mädchen wird man bestimmt auch auftreiben können. Lassen wir uns überraschen!

 

Mittlerweile ist es elf geworden und die ersten Gäste sind da. Einige spielen Karten, andere quatschen. Es läuft meine Lieblingsmusik, “Die Toten Hosen", „Dimple Minds",,„Die Ärzte" und auch Metal. Langsam kommt Stimmung auf. Die Ersten sind betrunken, also bestelle ich noch etwas beim Zimmerservice. Ich muss das ja nicht bezahlen, sondern Helmut, der bei uns mit Grit das Geld verdient. Ich bin ja arbeitslos und rauche und saufe sowieso nur. Die Party ist in vollem Gange, Grit kommt rein. Sie bleibt stehen, öffnet ihren Mund und schreit. Keiner hat sie gehört, denn die Musik ist zu laut. Sie bittet mich per Handzeichen nach draußen. “Wann gedenkt der Herr schlafen zu gehen, etwa um vier? Und wo soll ich schlafen?", wettert sie los, als ich aus dem Zimmer komme. “Ihr könnt mich doch alle mal!. Ich mache Party so lange ich will! Und außerdem, ich habe dich ausquartiert", erwidere ich und nippe an meiner Flasche mit Whiskey-Cola und stürze mich wieder ins Geschehen.

 

Es ist inzwischen zu spät geworden, um noch irgendetwas zu tun. Das heißt: alle sınd besoffen oder zugekifft. Kurzerhand schmeiße ich die Leute raus und lasse mich, nachdem der Letzte gegangen ist, ins Bett fallen.

 

2. Die Fahrt nach Regensburg

 

Schon um acht Uhr muss ich wieder aufstehen, denn eine Fahrt nach Regensburg ist angesagt. Wir bleiben ja nicht in München und ich muss noch schnell meine Klamotten packen.

Um zehn Uhr sitzen alle wie die Pinguine im Bus und warten, dass es endlich los geht. Für mich wird es bestimmt wieder langweilig

 

Es ist Mittag und wir sind angekommen. Ich suche erst mal ein Restaurant, das nicht so teuer ist und wo das Essen trotzdem schmeckt. Ein traditionell bayrisches Restaurant! Mal sehen... Da gehe ich rein! Nichts ist teurer als ein Zwanziger, das finde ich gut.

Nach dem ausgiebigen Essen laufe ich zur Verdauung ein wenig durch die Stadt. Irgendwie fühle ich mich hier wohl. Die alten Häuser und Denkmäler und die schönen Brücken über die Regen.

Ich glaube, ich habe mich verfranst, denn die Fußwege sind von lauter jungen und älteren Frauen bevölkert. Das muss hier das Rotlichtviertel sein. In Stadtteilen wie diesen, fühle ich mich immer am wohlsten, weil ich ein Mensch bin, der sich vom Leben nur Spaß verspricht.

 

Ich komme in eine Seitenstraße, in der ich zwei Typen sehe, die mit irgendwelchem Zeug handeln. Vielleicht mit Waffen oder Drogen? Den einen Kerl haue ich an: „Was verkaufst du hier? Ich bin nämlich interessiert daran, was hier abgeht." Der guckt mich nur verdutzt an und sagt nach kurzem Nachdenken, dass er unerlaubterweise Sexspielzeug verkaufe, womit er aber kein gutes Geschäft mache. Da ich ein sensibler Mensch bin, kaufe ich ihm den längsten Dildo ab, den er hat. Das ist das beste Geschenk für Grit, das ich je gekauft habe! Ich stecke das Teil ein und lasse mir sagen, wie ich wieder in die Altstadt komme.

 

Nach einer halben Stunde habe ich den Bus erreicht und bin wie immer der Letzte Es ist gerade acht geworden und wir sind am Hotel in Bayreuth angekommen. Zum Abendessen stelle ich für Grit den „Schwengel" auf den Tisch. Nur Sekunden später entdeckt sie ihn. Sie verharrt in ihrer letzten Bewegungsphase, in der sie war, um sich ein Taschentuch aus ihrer Tasche zu nehmen. Dabei bekommt sie Stielaugen, dann fängt sie an zu schreien. Alle drehen sich zu unserem Tisch um und starren zuerst auf den Kunstpenis und dann auf mich. Warum sehen sie mich so an? Habe ich etwa was verbrochen? Ich lasse mich nicht stören, esse weiter und grinse, wenn ich in die Gesichter der anderen sehe.

 

Es ist schon spät und ich haue mich in die Falle. Grit bewegt sich immer noch nicht und Helmuts Pickel auf der Nase sind noch größer geworden, als sie schon waren. Er popelt schon wieder die ganze Zeit, verschlingt die eklige Substanz, die er aus seiner Nase kratzt und sagt nichts. Dieser Typ muss doch am Tag Tonnen von dem Zeug produzieren!

 

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